Hallo, ich bin die neue Praktikantin.

PREMA HRVATSKOJ VERZIJI

Praktikumsstart Večernji list. Wie wird es? Wie sind die Leute? Was werde ich tun duerfen/koennen/muessen?  Ist mein Kroatisch gut genug? Wie find ich ueberhaupt hin? Und was soll ich eigentlich anziehen?

Angezogen habe ich am ersten Praktikumstag bei der Styria das Uebliche: was Schwarzes. Hingefunden habe ich leicht. Obwohl die Strassenbahnen meine Geduld ziemlich auf die Probe stellen, indem sie kommen und gehen wann sie wollen. Die Stunde Fahrtzeit mit dem 15er, dem 14er und dem 268er verbrachte ich sinnvoll: mit lesen. Ich habe vier Buecher mit. Und brauche dringend mehr. Immerhin verbringe ich die kommenden drei Monate taeglich mit 2,5 Stunden in Strassenbahn und Bus. Was mich erstaunlicherweise gar nicht stoert.

Die lange Fahrt zahlt sich aus. Zwar muss ich vom einen Ende Zagrebs zum Anderen, doch angekommen im, fuer Kroatien aeusserst modernen, schwarzen Gebauede der Styria wartet hier ein Platz im Grossraumbuero der PR und Marketing Abteilung des Večernji list auf mich. Inkl. zwei Bildschirmen, einer eigenen Mail Adresse und einer Zugangskarte. Und lauter kroatisch sprechenden KollegInnen Mitte 30, die scheinbar alle furchtbar viel zu tun haben und ebenso gern Schwarz tragen wie ich.

Ich werde gleich mal eingespannt und mache alles, was wirklich nichts mit PR zu tun hat (laesst man seiner Fantasie freien Lauf vielleicht im entferntesten Sinne). Die Abteilungschefin ist auf Urlaub, somit niemand wirklich zustaendig, ausser dem jungen Marketingmitarbeiter der mich sehr nett in Empfang nimmt, aber leider keine Arbeit fuer mich hat. Dafuer finden die rund 15 KollegInnen um mich immer irgendwas zu tun. Ich schneide Presseakkreditierungen fuer ein Konzert aus, beschrifte rund 30 Kuverts mit „Večernji list d.o.o. ….“. rufe die SiegerInnen eines Gewinnspieles an und freue mich nach dem vierten Anruf keine lj-, nj-, ć-, č- Verhaspelfehler mehr zu machen. Nach dem fuenften Anruf geht sogar das „Anna Druško vom Večernji list am Apartat“ ganz gut ueber die Lippen.

Die Kollegin gegenueber meint, ich solle heute eine Presseaussendung schreiben. Auf Kroatisch. Mhm. Saemtliche Online Woerterbuecher fuellen die Tabs meines Browsers. Zumindest muss ich Č,Ć,Ž,Š und Đ nicht mehr bei den Symbolen suchen. Und wenn die Buchstaben auf der Tastatur stimmen, tippe ich hoffentlich auch einen anstaendigen Text zusammen…

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