Als wir es endlich geschafft hatten die Hälfte unserer Sachen aus den Backpacks wieder auspacken um sie verschließen zu können, ging unsere Reise nach einer recht kurzen – danke Bier – Nacht am 05.02. in der Früh los.
Am Check-In Schalter mit bösen Blicken gestraft, weil wir viel zu spät waren erfuhren Mara und ich eine halbe Stunde später auch noch, dass Nessi vielleicht nicht fliegen kann. Ob die Maschine starten kann, war unsicher. Aber nix da. What‘s ment to be, is ment to be (der indische Esoteriksprit hat uns schon erfasst) und Vanessa erwartete uns Stunden später schon am Flughafen in Delhi.
Der Flug war ok, Etihad hatte ein extrem freundliches und zuvorkommendes Service. Neben mir saß ein Kroate mit dem ich mich gleich sehr nett unterhalten habe. Mara schmunzelte nicht nur, weil sie es nicht fassen konnte dass ich immer und überall Kroaten finde, sie lag eigentlich die Meiste Zeit eingekuschelt in ihren Sitz mit Jacke, Stirnband und Decke. Alle zwei Minuten erreichte mich ein Krächzen oder Niesen von ihrer Seite. Ihr Schnupfen wäre auch kein Thema, wäre da nicht das Ebola Screenig bei der Ankunft in Delhi. Fragen wie „Fühlen sie sich schwach?“ „Hatten sie in den letzten 21 Tagen Fieber?“ werden galant mit „Nein!“ beantwortet um nicht für eine Quarantäne des gesamten Flughafens verantwortlich zu sein. Weiters bitten die freundlichen InderInnen mit Mundschutz, Handschuhen und einem recht großen Sicherheitsabstand darum sich beim indischen Seuchenschutz zu melden falls man in den kommenden Tagen Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit oder Durchfall verspürt. Na wenn sich da jeder Tourist wegen Durchfall und Übelkeit meldet kann das ja lustig werden.
Und dann waren wir in Delhi. Vanessa hat sich gewundert warum es so nebelig ist. War‘s eh nicht. Ist der Smog. Die Stadt ist genauso dreckig wie ich sie in Erinnerung habe, die Gerüche gleich penetrant, die Inder genauso nervig. Ein Prepaid Taxi im Flughafen gecheckt ging es Richtung Hotel. Und als der Taxifahrer mich fragt, ob Indien mein Zuhause ist meine ich nur „Yes, my second home“. Das Lächeln verschwindet seit der Ankunft nicht mehr aus meinem Gesicht.
Unser Hotel liegt in der Arakashan Road, der bekanntesten Hotelstraße im Touristenviertel Pahar Ganj. Schon an der Rezeption merkt man, dass die fetten Jahre des Hotels mehr als vorbei sind. Aber da ohnehin schon vorgebucht und um 4 Uhr morgens unmotiviert eine neue Unterkunft zu suchen, haben wir nun ein Zimmer, dessen Bad wir nur mit Schuhen betreten können, die Wände von Flecken überseht sind, die einer Matschschlacht ähneln und die Fenster von so einer Staubschicht überzogen sind, dass wir die Vorhänge gar nicht zuziehen brauchen. Aber das WLAN funktioniert sporadisch. Wir sind glücklich. Auch die Kakerlaken machen uns nur zwischendurch nervös. Wir haben sie Otto getauft.