Drei Tage, drei Flüge. Heute Abend geht es wieder zurück in die Heimat. Am Liebsten würde ich den Flug sausen lassen. Indien wird mir fehlen.
Nachdem wir in Darjeeling fast erfroren sind erfreute uns die Hitze Kalkuttas auf ein Neues. Wir checkten wieder im gleichen Guesthouse ein und freuten uns über den Ventilator überm Bett. Einen letzten Tag in Westbengal spazierten wir herum, tranken frischgepressten Watermelonjuice an den Straßen und ließen uns Henna machen (diesmal leider nicht so hübsch ausgefallen).
Abends – der Rückflug nach Delhi. Dieser verlief ohne Probleme und das Hostel welches wir für unsere letzte Nacht gewählt haben ist mehr als empfehlenswert. Vielleicht kommen wir doch nicht so schmutzig in Österreich an wie gedacht – es gibt hier nämlich sogar Warmwasser! Wir wohnen in Greater Kaliash, in einem recht reichen Viertel im Süden von Delhi.
Unsere Reise war voller Freude, gutem Essen und neuen Eindrücken. Ich habe nicht im Geringsten so viele Bücher gelesen wie ich mir vorgenommen hatte oder genügend Russischvokabeln gelernt, als dass ich Graz entspannen könnte, aber dafür waren wir in der Großstadt, am Meer, in den Bergen…
Wir feierten in Delhi, machten Selfies am Taj Mahal, wurden ruhig an Varanassis Ghats, genoßen den Strand in Mandarmani, tranken Zuckerrohrsaft in Kalkutta, sammelten Erfahrungen im Waisenhaus und verkosteten Tee in Darjeeling.
Die letzten 12 Stunden werden wir nun in Delhi verloren gehen und lecker Chai trinken. Eh das, was wir hier immer machen. Da wo die Reise begann, endet sie auch. Ach Delhi, wie sehr ich diese Stadt liebe. Die Mädels könnens gar nicht nachvollziehen, ich weiß selber nicht woran es liegt. Es ist sehr stressig, sehr schmutzig, sehr laut. Die Leute sind oft unfreundlicher als im Rest von Indien und Abzocken wollen uns auch alle.
Delhi ist nicht so spirituell wie Varanassi oder so friedlich wie McLeod, es hat nicht so schöne Tempel wie Amritsar und schon gar keinen Strand wie Goa aber die gesamte Atmosphäre, die Einzigartigkeit der indischen Großstadt ziehen mich in den Bann. Aber schon vor drei Jahren war Delhi der Fixpunkt meiner Sommerreise und es sind schöne Erinnerungen die den Ort zu einem Stück Zuhause machen.
So schön es ist sich in Indien wie zuhause zu fühlen, so schade ist es auch, hier keine richtigen Reiseherausforderungen mehr zu finden. Der Kultuschock ist nicht vorhanden, Dinge die anfangs unmöglich schienen sind Alltag, an das Gehupe habe ich mich längst gewöhnt und die Faszination des Neuen lässt nach. Ich nehme mir fest vor, meinen Rucksack das nächste Mal für ein anderes Land zu packen. Aber das sagte ich nach der letzten Indienreise auch…